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Compliance-Risiken in Stresssituationen: Warum Druck das Regelverhalten beeinflusst

Stress beeinflusst das Verhalten – sowohl im Alltag als auch am Arbeitsplatz. Gerade in Stresssituationen können selbst erfahrene und zuverlässige Mitarbeitende plötzlich von gewohnten Verhaltensmustern abweichen. Dies hat oft direkte Auswirkungen auf die Einhaltung von Compliance-Vorgaben.

Verhalten entsteht immer im Kontext. Sowohl äußere Umstände als auch innere Faktoren wie Emotionen und berufliche Belastungen beeinflussen das Handeln. Stress kann dazu führen, dass Fehler entstehen, Vorschriften ignoriert oder impulsive Entscheidungen getroffen werden. Dabei variiert die individuelle Reaktion auf Stress stark, sodass keine einheitliche „Schablone“ existiert.

Häufige Stresssituationen in Unternehmen

Im Arbeitsalltag gibt es viele Szenarien, die Stress auslösen können. Diese Situationen bergen nicht nur Risiken für die Produktivität, sondern auch für die Compliance-Konformität:

  1. Kurzfristige Deadlines: Hoher Zeitdruck erhöht die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und führt oft dazu, dass Regularien vernachlässigt werden.

  2. Fusionen & Restrukturierungen: Organisatorische Veränderungen verursachen Unsicherheiten oder Widerstände, die das Compliance-Verhalten negativ beeinflussen könne

  3. Hohe Arbeitsbelastung: Überforderung mindert die kognitive Kapazität für regelkonformes Verhalten.

  4. Krisen: In kritischen Momenten werden Entscheidungen unter hohem Druck getroffen – dabei können Compliance-Aspekte übersehen werden.

  5. Finanzielle Engpässe: Budgetkürzungen wirken oft als externer Stressfaktor und verringern die Beachtung von Compliance-Prozessen.

Der Einfluss von Emotionen auf das Compliance-Verhalten

Nicht nur externe Stressfaktoren, sondern auch emotionale Zustände beeinflussen das Handeln in Drucksituationen:

Praktische Tipps zur Reduzierung von Compliance-Risiken

Bestimmte Strategien helfen, Compliance-Risiken in stressigen Phasen zu minimieren:

Aufbau von Vertrauen in das Unternehmen und die Führung.

Frühzeitige und offene Informationen zu bevorstehenden Stressphasen oder Veränderungen.

Schaffung eines Raums für offene Kommunikation und ernsthafte Berücksichtigung von Emotionen.

Verständliche und leicht zugängliche Compliance-Vorgaben.

Schulungen und Unterstützungsangebote zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit.

Fazit: Aufmerksamkeit und Prävention sind entscheidend

Stresssituationen erfordern eine besondere Achtsamkeit der Führungsebene. Durch frühzeitiges Erkennen von Risiken und gezieltes Gegensteuern lassen sich sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende vor Compliance-Verstößen schützen.

Eine offene Kommunikationskultur, klare Prozesse und resiliente Strukturen bieten präventiven Schutz und sind entscheidend, um Compliance-Risiken erfolgreich zu minimieren.

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