In einer Zeit von steigender Komplexität und Dynamik innerhalb der Arbeitswelt gewinnt ein Konzept immer mehr an Bedeutung, wenn man sich mit den Grundpfeilern funktionierender, leistungsstarker Teams gelebter Risiko- und Compliance-Kultur auseinandersetzt: Psychologische Sicherheit.
Psychologische Sicherheit bezieht sich auf das Gefühl der Mitglieder eines Teams, dass sie sich ohne Angst vor negativen Konsequenzen äußern können. Es ist das Vertrauen, dass man Ideen, Fragen, Bedenken oder Fehler frei und ohne Furcht vor Zurückweisung oder Bestrafung äußern kann.
Psychologische Sicherheit ist ein Eckpfeiler für eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung aus mehreren Gründen:
Fehlende bzw. unzureichende psychologische Sicherheit in Unternehmen hat negative Auswirkungen auf die Risiko- und Compliance-Kultur, wie beispielsweise:
Vorgesetzte sollten selbst Offenheit und insbesondere den Umgang mit der eigenen Verletzlichkeit praktizieren, um ein Klima des Vertrauens zu schaffen.
Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitenden aktiv zuhören und deren Beiträge wertschätzen, um das Vertrauen und eine ehrliche sowie offene Kommunikationskultur zu stärken.
Regelmäßiges konstruktives Feedback sollte gefördert und als Instrument zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung angesehen werden.
Die Zusammenarbeit in Teams ermöglicht es Mitarbeitenden, sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu lernen, was wiederum das Vertrauen und das Vorhandensein der psychologischen Sicherheit stärkt.
Insgesamt kann das Fehlen psychologischer Sicherheit zu einer toxischen Arbeitskultur führen, die die Leistung der Teams, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und somit die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens beträchtlich beeinträchtigt. Es ist daher entscheidend, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um psychologische Sicherheit aktiv zu fördern und eine Umgebung schaffen, in der sich Mitarbeitende sicher, unterstützt und geschätzt fühlen. Nur in einem solchen Umfeld werden Meldeketten funktionieren, wenn es darum geht, Compliance-Verstöße und Compliance-Risiken sichtbar zu machen.
Mitarbeitende aktiv zum Äußern von Bedenken hinsichtlich Prozesse, Regeln und gelebten Verhaltensweisen ermutigen und eine Atmosphäre schaffen, in der kritische Rückmeldungen willkommen sind und ggf. negative Reaktionen seitens der Kollegen unterbunden werden. Bedenken und Hinweise der Mitarbeitenden werden ernst genommen, sodass Mitarbeitende das Vertrauen in eine faire und unterstützende Behandlung aufbauen.
Etablierung einer Kultur in Teams, die Fehler als Chance zur Verbesserung betrachtet, anstatt als Zeichen von Inkompetenz oder Schwäche. Mitarbeitende sind nur dann eher bereit, Fehler zu melden und von ihnen zu lernen, anstatt sie zu vertuschen oder zu ignorieren.
Eine transparente Kommunikation der Prinzipien sowie des Prozesses zum Umgang mit Hinweisen, schafft Vertrauen in das Meldesystem der Organisation. Jeder Hinweis muss ernst genommen werden, vertraulich und angemessen behandelt werden.
Die Erläuterung des Sinns von Regeln, steigert nicht nur die Akzeptanz der Regeln und Prozesse, sondern auch das Risikobewusstsein. Zudem fördert es kritisches Denken und konstruktive Verbesserungsvorschläge.
Unternehmen, die psychologische Sicherheit fördern, zeigen ein starkes Bekenntnis zu Ethik, Integrität und Transparenz. Dies stärkt das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Werte und die Führung des Unternehmens und fördert ein Umfeld, in dem Compliance priorisiert wird.
Insgesamt trägt psychologische Sicherheit also dazu bei, eine Kultur der Verantwortlichkeit und des Vertrauens zu schaffen, die die Einhaltung von Compliance-Richtlinien unterstützt und das Risiko von Fehlverhalten reduziert. Indem Unternehmen eine Umgebung fördern, in der Mitarbeitende sich sicher fühlen, ihre Bedenken zu äußern und ethische Standards einzuhalten, können sie langfristig das Vertrauen der Stakeholder stärken und ihre Reputation schützen. Zudem gewinnt die Organisation an kreativer Innovationskraft, vertrauensvoller Kommunikationskultur und zukunftsorientierter Ausrichtung.
Allesamt grundlegende Elemente, die die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf lange Sicht stärken und eine zukunftsfähige Arbeitskultur hervorbringen.
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