Die meisten Unternehmen haben kein Wissensproblem – sondern ein Umsetzungsproblem.
Zwischen Wissen und konsequentem Handeln klafft oft eine Lücke. Ähnliche Muster, die wir aus dem Alltag kennen, spiegeln sich auch in der Organisationskultur wider.
1. Optimismus-Bias: „Es wird schon gutgehen“
Menschen neigen dazu, Risiken zu unterschätzen, insbesondere, wenn sie in der Vergangenheit bisher nicht eingetreten sind.
Praxisbeispiel: Ein Mittelständler verzichtete jahrelang auf ein durchdachtes Compliance-Management-System und wirksame Kontrollen, weil „wir eine Familie sind und bei uns so etwas nicht vorkommt“. Erst ein öffentlicher Betrugsfall führte zum Umdenken.
2. Die Falle des Alltags: Dringendes verdrängt Wichtiges
Wichtige, aber nicht dringende Aufgaben wie Compliance oder Kulturarbeit geraten schnell aus dem Fokus bis sie zur Krise eskalieren.
Kostenfalle: Prävention ist in der Regel günstiger als Schadensbegrenzung.
3. Verantwortungsdiffusion: „Nicht mein Bereich“
In Organisationen ist oft unklar, wer für Unternehmens-, Führungs-, Risiko- und Compliance-Kultur, verantwortlich ist und mit welchen Kompetenzen der Verantwortungsträger ausgestattet ist. Das führt dazu, dass relevante Aspekte übersehen werden oder sich niemand darum kümmert.
4. Normalitätsbias: Gewöhnung an schleichende Verschlechterung
Schleichende Verschlechterungen werden oft nicht bemerkt, bis sie zur neuen Normalität geworden sind. Dieses Phänomen, bekannt als „Boiling-Frog-Effekt“, verhindert rechtzeitiges Handeln.
Reaktives Handeln wirkt kurzfristig effizient, verursacht aber langfristig immense Kosten:
1. Schwache Signale erkennen und verstärken
2. Prävention sichtbar machen
3. Klare Verantwortlichkeiten schaffen
4. Führungsverhalten anpassen
5. Organisationales Lernen institutionalisieren
Erfolge sichtbar machen, bevor Probleme entstehen
Präventive Maßnahmen bleiben oft unbemerkt, weil das beste Ergebnis darin besteht, dass nichts passiert.
Lösung: Regelmäßig aufzeigen, welche Krisen oder Schäden dank präventiver Maßnahmen verhindert wurden, etwa mit Szenarien oder konkrete Kennzahlen.
Die Frage ist nicht, ob Probleme kommen, sondern wann. Unternehmen, die schwache Signale erkennen, frühzeitig investieren und eine Kultur der vorausschauenden Handlung entwickeln, verschaffen sich einen nachhaltigen Vorteil.
Bauen Sie heute die Systeme auf, die morgen Krisen verhindern.
Die CORE Developing Culture GmbH verfolgt in ihrer Beratung zur Entwicklung einer wirksamen Organisations-, Führungs-, Risiko- und Compliance-Kultur einen ganzheitlichen Ansatz, der wirtschaftliche und verhaltensorientierte Aspekte miteinander verknüpft.
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